Praxis für Menschen mit ihren Anliegen Brigitte Schnell

PRAXIS FÜR MENSCHEN

Astrologie

Die astrologischen Prinzipien in ihrem Wechselbezug

Ursprünglich begann die schriftliche Feststellung der astrologischen Prinzipien über Zeichen. Es sind Zeichen, die sich in den Symbolen der Planeten ausdrücken und bereits vieles über ihre Charakteristik aussagen. Die Zeichen bestehen im wesentlichen aus einem Kreis, der für den Geist steht, einem Halbkreis, der für die Seele, das Empfinden, die Innenfindung, das Unbewusste, die Quelle der schöpferischen Kraft und damit für alles Lebendige steht, und dem Kreuz, als Ausdruck für die Polarität, die Bindung an das Irdische. Das Symbol des Pfeils steht für die Energie.

Das Horoskop, als Kreis dargestellt, mit seinen Häusern von eins bis zwölf und damit mit seinen Prinzipien von Widder bis Fisch, unterteilt sich in vier Quadranten, in denen sich diese Symboliken wiederfinden, im Sinne des Werdens.

So beschreibt der erste Quadrant die Situation des Realen, des Irdischen Prinzips, um schließlich im zweiten Quadranten sich auf das Seelische zu beziehen. Daraus bildet sich im dritten Quadranten das Prinzip der Begegnung und damit das Prinzip des Geistigen, um schließlich das überpersönliche Prinzip abzubilden im vierten Quadranten. Alle Quadranten bestehen aus drei sogenannten Häusern, die jeweils für sich geschlossene Systeme mit zwei gegensätzlichen und einem ausgleichenden Prinzip abbilden.

Die ersten zwei Quadranten bilden hierbei das „untere Prinzip″ ab, während der dritte und vierte Quadrant das „obere Prinzip″ abbilden, die sich jeweils aufeinander beziehen.

Das heißt, das erste und das zwölfte Haus nehmen Bezug aufeinander im Sinne der  Energie und der Ewigkeit, Mars-Neptun. Hier liegt die Entstehungsqualität, die Anlage, vergleichbar eines genetischen Satzes. Hier steht: Ist es eine Ameise oder ein Elefant?

Das zweite und das elfte Haus nehmen Bezug auf die Erde und damit die Materie, auf Gesellschaft im Sinne des „Herdendaseins″ (Stier-Venus) und Himmel (Uranus) dem Ursprung, im Sinne der Eintrittsqualität in die Polarität.

Als nächstes können das zehnte Haus, im Sinne der Bestimmung, und das dritte Haus, im Sinne der Funktion und der Darstellung, einander gegenübergestellt werden.

Bis hierher kann also schon viel wahrgenommen werden über die Entstehungsgeschichte eines Menschen und sein Ankommen in der materiellen Welt.

 

Ebenso nehmen der seelische und der geistige Quadrant unmittelbar Bezug aufeinander. Das vierte Haus, als erstes Haus des Seelischen, ist somit Voraussetzung für das neunte Haus (Schütze), das Haus der Erkenntnis aus dem sich der Verstand bilden will.

Der persönliche Ausdruck, Haus fünf (Sonne) ist aussagekräftig, bzw. eingeschränkt und festgelegt durch die Anlage in Haus acht (Skorpion), während das Ausgleichsorgan des Seelischen Quadranten, die Jungfrau im sechsten Haus sich direkt auf die Begegnung des siebten Hauses, der Waage-Venus, bezieht.

 

In dieser Betrachtungsweise erschließt sich schön, dass Himmel und Erde sich immer aufeinander beziehen, und somit in einer Analogie stehen, „wie oben so unten″ (Hermes Trismegistos) letztlich auf der Suche nach einem Ausgleich, nach einer Mitte sind.

 

 

 

Thorwald Detlefsen meint dazu:

„Das Ziel des Menschen ist, Formen zu durchschauen, um an das heranzukommen, was hinter der Form steht. [...] Verliert sich der Mensch in der Vielfalt der Formen, im Sinne der Funktion, wird er blind. Dann wird Form zu reinem Gefängnis.″

 

Nachdem wir uns aber angewöhnt haben, uns nur auf das zu Konzentrieren was wir sehen und anfassen können, sind die meisten Menschen auch darauf abgestimmt sich ausschließlich an dem zu orientieren, was sie für die Realität halten.

 

Hier beginnt genau die Schwierigkeit bei der Deutung eines Horoskops. Das Horoskop ist eine ganzheitliche Darstellung der Dinge. Es zeigt nicht nur den realen, sondern den wirklichen Teil.

Der Unterschied zwischen Realität und Wirklichkeit erklärt sich schön an Hand eines Eies. Während der Wissenschaftler, der sich der Materie in Ausschließlichkeit verschrieben hat, hier eine Kalkschale, etwas Glibber und einen Dotter entdeckt, und die chemischen Formeln herausdividiert, zerkleinert, auseinandernimmt – sprich trennt, bildet die Wirklichkeit ab, was es werden will, welchen Weg es nehmen will in seiner Entwicklung, zu dem, was es in diesem Stadium des
„Ei-seins″ bereits ist, nämlich ein Schwan, ein Huhn, eine Ente. Die Entwicklung in der Genforschung beweist, dass auch die Aufmerksamkeit des allein stofflichen Teils der Betrachtung der Gene uns hier nicht die versprochenen Antworten liefern kann. So haben z.B. Hände und Füße die identische genetische Disposition im Hinblick auf die Knochen- und Bindegewebsstruktur. Doch das eine wird eine Hand und das andere ein Fuß. Die Antwort, warum das genau so ist, ist offen.

 

Die Astrologie liefert also nicht Antworten auf die Form im Sinne von: „Wird Horst mich heiraten? Werde ich im Lotto gewinnen und wie viel?″, sondern sie liefert Hinweise darauf, warum bzw. wozu es unbedingt ein Horst sein muss, und welches Bedürfnis, das sich nicht selten aus einem Mangel speist, sich mit dem Wunsch nach einem Lottogewinn verbindet.

 

Die Darstellung in einem Horoskop ist deswegen das, was sie sein muss, nämlich, gleich der Struktur der Seele, abstrakt. Sie ist mit linearem Denken allein deswegen nicht nachzuvollziehen. Der Astrologe hat also die Aufgabe, als Übersetzer zu fungieren, immer im sicheren Versprechen auf Fehlbarkeit. Im sicheren Versprechen möglicherweise Eigenes, Unverarbeitetes hineinzuverwechseln. Dies auszuschließen ist nicht möglich, aber auch nicht nötig, da der Horoskopeigner „seine Geschichte″ immer kennt, auch wenn sie ihm nicht bewusst ist. So kann das Horoskop einem, adäquat zur Bereitschaft und zu den Möglichkeiten des Horoskopeigners, wertvolle Hinweise liefern auf seinem ureigensten, auf seinem wirklichen Weg.

 

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